Am Steuerrad der Industrie

Als Maschinen- und Anlagenführer*in habt ihr einen verantwortungsvollen Beruf

„Ohne Dich funktioniert es nicht“

Schaut euch an, was Daniel in seiner Zeit als Maschinen- und Anlagenführer erlebt hat.

Große Maschinen bedienen

Ab geht es für mich in eine Fabrik. Ich probiere den Ausbildungsberuf Maschinen- und Anlagenführer aus. Ich bin gespannt, was mich in den großen Hallen erwartet und wie es in der Produktion aussieht. Ob mir mein neues Outfit im Blaumann gefällt? Das will ich bei der Polyplast Müller GmbH & Co. KG in Straelen erfahren. Es wird auf jeden Fall lauter, die ersten Maschinen höre ich schon arbeiten. Hoffentlich kann ich am Ende meines Besuchs mein eigenes Produkt herstellen und in den Händen halten. Wieso 150 Grad für mich doch zu heiß waren und warum ich 10.000 Euro in der Hand hatte, erfahrt ihr weiter unten.

Kurzer Faktencheck

Sicherheit, Schichtarbeit – und viel Verantwortung an großen Maschinen

So oft war ich bis jetzt noch nicht in einer Fabrik, auch Schichtarbeit kenne ich noch nicht und war gespannt, was mich alles erwartet. Dass Sicherheit so einen hohen Stellenwert im Fabrikalltag hat, war mir im Voraus nicht bewusst. Auch hat mich meine Zeit dort ans Backen zu Hause erinnert – und wieso ich von einem Fleischwolf rede, lest ihr weiter unten. Außerdem erfahrt ihr, wieso ich bei 150 Grad lieber nur zugeschaut habe und den Wert eines Kleinwagens in den Händen hatte und durch die Hallen transportiert habe. 

An meinem ersten Tag war ich gespannt, was mich erwartet. Nach der Begrüßung wurde ich erstmal neu und passend für den Fabrikalltag in Blaumann und mit Sicherheitsschuhen eingekleidet. Sah gar nicht so schlecht aus. Zusätzlich gab es noch schnittfeste Handschuhe und eine Schutzbrille für mich. Sicherheit hatte am ersten Tag einen hohen Stellenwert und nahm fast den ganzen Tag ein. So bekam ich zuerst eine Einweisung, wie man sich auf dem Fabrikgelände zu verhalten hat und dass man z.B. als Fußgänger nur auf den gekennzeichneten Wegen gehen soll, da auf dem Gelände auch Gabelstapler und Lkws unterwegs sind. Vor meinem Rundgang bekam ich noch eine Sicherheitsunterweisung, wie man sich an den Anlagen zu verhalten hat und bei welchen Stoffen man vorsichtig sein sollte.

Meinen zweiten Tag verbrachte ich an unterschiedlichen Maschinen. Die Größe der Maschinen war beeindruckend. Zum Teil gab es Maschinen, die die ganze Fabrikhalle einnahmen und Maschinen in der Größe eines mittleren Hauses. Bevor die Produktion starten kann, muss die Maschine erst umgerüstet werden. Innerhalb der Maschine wird es über 150 Grad heiß, da habe ich lieber die Profis die Teile ausbauen lassen und mir nur zeigen lassen, wie das funktioniert. Als eine neue Lochpresse gebraucht wurde – diese ist für die Größe des Granulats wichtig –, habe ich mich auf den Weg gemacht und diese in der Werkstatt abgeholt. Gut, dass mir erst im Nachhinein gesagt wurde, dass diese über 10.000 € kostet! Und ich habe sie ganz selbstverständlich durch die ganze Fabrik getragen. Habe sie auch nicht fallen gelassen, versprochen!

Endlich durfte ich eine Maschine selbst starten, natürlich nur die kleine Maschine. Davor musste ich erst die Mischung herstellen, die aus drei verschiedenen Rohstoffen besteht – zu 150 kg, 75 kg, 25 kg aus jeweils 25 kg-Säcken. Das geht ganz schön in die Arme und hat nichts mehr mit den Mengen beim Backen zu Hause zu tun. Dabei habe ich den Extruder bei seiner Arbeit gesehen, dies ist wie ein großer Fleischwolf, der die Masse nach vorne zur Lochpresse drückt. Anschließend habe ich natürlich unter Aufsicht und mit einem vorgegebenen Plan vom Produktionsleiter die Maschine in Betrieb genommen. Das alles habe ich über einen Touchscreen eingegeben – und ziemlich schnell hatte ich mein eigenes Produkt, mein mausgraues Granulat, in der Hand.

Interesse?

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Polyplast Müller GmbH & Co. KG

Die Polyplast Müller GmbH & Co. KG veredelt Kunststoffgranulate durch das Einarbeiten von Additiven, Füllstoffen und Farbpigmenten. Ein hochmoderner Technologiepark, ein überlegenes Qualitätsmanagement sowie umfassende Serviceleistungen bilden die Säulen des Unternehmens.

Vielen Dank, dass wir bei euch den Ausbildungsberuf Maschinen- und Anlagenführer*in kennenlernen und vorstellen durften.