Pflanzen erzeugen und kultivieren

Als Gärtner*in mit der Fachrichtung Zierpflanzenbau oder Gemüsebau begleitet ihr das Wachstum von Pflanzen und habt viele Möglichkeiten, euch zu spezialisieren.

Das Wachstum der Pflanze begleiten

Schaut euch an, was Rieke in ihrer Zeit als Gärtnerin mit den Fachrichtungen Zierpflanzenanbau und Gemüseanbau erlebt hat.

„Anders als alles andere zuvor“

Bei der Landwirtschaftskammer NRW, genauer gesagt im Versuchszentrum Gartenbau in Straelen, habe ich viel über den Gemüsebau und den Zierpflanzenbau erfahren. Ich habe mir beide Fachrichtungen angeschaut, in denen du dich unter anderen zum Gärtner ausbilden lassen kannst. Das war eine spannende Perspektive. Ich durfte viel mitanpacken, und auch bei der Arbeit mit Maschinen helfen. Das hat mir viel Spaß gemacht, wie es ganz anders war als alles, was ich zuvor gemacht habe. Erfahrt mehr über meine Einblicke in diesen Ausbildungsberuf.

Kurzer Faktencheck

Erzeugnisse aus der Region für die Region

Im Versuchszentrum Gartenbau in Straelen habe ich einen Blick werfen dürfen in das, was ich am Niederrhein bisher nur vom Vorbeifahren kannte: Gewächshäuser. Ich habe vieles erfahren, was ich gar nicht direkt im Kopf hatte, wenn ich an Gartenbau gedacht habe – von der Bewässerung über Wachstumsfaktoren für Pflanzen bis hin zu Dokumentationsprozessen beim Anbau und der Technik, die im Gartenbau zum Einsatz kommt.

Wer Gärtner werden möchte, kann ich in verschiedenen Fachrichtungen ausbilden. Zierpflanzenbau und Gemüsebau sind zwei davon, und beide durfte ich mir im Versuchszentrum Gartenbau in Straelen anschauen. Wie ihr anhand des Namens schon vermuten könnt, wird hier im Versuchszentrum zum Thema Gartenbau geforscht. Das unterscheidet die Einrichtung der Landwirtschaftskammer von den typischen Anbaubetrieben in der Region, die ihre Erzeugnisse an den Handel oder direkt an den Kunden verkaufen. Hier wird fast ausschließlich im Gewächshaus gearbeitet, während viele Betriebe auch Freilandflächen in einer Größe von mehreren Hektar bewirtschaften.

Der Niederrhein oder vielmehr die Region rund um Straelen zählt zu den bedeutendsten Gartenbauregionen Deutschlands. Hier entstehen regionale Produkte, die unter anderem für die Nahrungsmittelversorgung der Menschen sorgen. Ich habe erfahren, dass die Basis zwischen Gartenbaubetrieben, Handel und Ernährungsbetrieben ist. Denn hier gibt es sowohl Unternehmen, die die Produkte erzeugen, als auch solche, die diese verarbeiten.

Begonnen habe ich im Gemüsebau: Hier habe ich mitgeholfen, Basilikumpflanzen auszusortieren, nachdem sie mit verschiedenen Düngemitteln behandelt worden waren. Es war ein Testverfahren, um die beste Düngemethode herauszufiltern. Anschließend bin ich auf einen kleinen Rundgang gestartet – zu den Gurkenpflanzen, Maracujapflanzen und weiteren Gemüseanbauten. Dabei ist mir bewusst geworden, dass jedes Gemüse anders wächst und auch anderen Rahmenbedingungen für ein ordentliches Wachstum benötigt, beispielsweise das Klima. Das kann durch computergesteuerte Anlagen im Gewächshaus reguliert werden.

Tag zwei hat für mich mit dem Botanisieren von Zierpflanzen begonnen, bei dem ich mitgeholfen habe. Beim Botanisieren werden Pflanzen gesammelt, um Kriterien wie Größe, Durchmesser oder Gewicht zu ermitteln und dokumentieren. Das haben wir jeweils für 20 Pflanzen gemacht. Danach haben wir noch die Erde der Pflanzen verpackt und für den Versand an ein Labor geschickt, das die Erde kontrolliert.

An dem Tag habe ich außerdem kennengelernt, dass neben technischen Hilfsmitteln auch Maschinen zum Einsatz kommen. Ich durfte an einer sogenannten Topfmaschine mitarbeiten. Das ist eine Maschine, die zum halbautomatischen Eintopfen von Pflanzen dient. Sie besteht aus einem Erdbehälter, der mit Erde befüllt wird. Wir haben ordentlich Erde reingeschaufelt. Mir wurde die Maschine erklärt und ich durfte mir jeden Schritt angucken: Anschließend wurde mir die ganze Maschine einmal erklärt und ich durfte mir jeden Schritt angucken: Ein Förderband transportiert die Erde zu einer Schütte und leitet die Erde in die Töpfe leitet. Die Töpfe selbst sind auf einem Magazin geladen und rutschen der Reihe nach auf das Förderband. Ich durfte die fertigen Pflanztöpfe vom Förderband auf Kisten packen und stapeln. Ein solcher Durchlauf kann schon einmal mehrere Stunden dauern, sodass einige Paletten zusammenkommen. Da merkt man schon, dass der Beruf körperlich schon etwas anspruchsvoller sein kann.

Zum Ende des Tages haben wir noch das Wasser auf den pH-Wert überprüft, mit dem die Tomaten gegossen wurden. Das haben wir beim Salat wiederholt.

Tomatenernte – das war mein Stichwort für den Start in den dritten und letzten Tag. Ich habe gelernt, dass nicht nur die reifen Tomaten geerntet werden, sondern auch die schlechten oder abgefallenen in einer separaten Kiste verstaut werden. So lässt sich prüfen, wie erfolgreich die Ernte tatsächlich war. Das fand ich spannend, weil die Mitarbeitenden mit der Zeit ein sehr gutes Gespür dafür entwickelt haben, wie sie sortieren müssen.

Wir haben zwischendurch noch einen Stopp an der Topfmaschine gemacht und weitere Paletten gepackt, bevor wir im Bereich der Zierpflanzen Nützlinge ausgebracht haben. Das können Florfliegen, Schlupfwespen oder Hummeln sein. Sie sind tierische Helfer und dienen dazu, die Pflanzen vor Schädlingen zu schützen, und stellen eine Alternative zu Chemikalien dar. Dass so gearbeitet wird und wie mikroskopisch klein Nützlinge sein können, habe ich in dieser Form vorab auch nicht erwartet.

Zum Abschluss habe ich noch weitere Einblicke in die Funktionsweise eines Gewächshauses erfahren. Klima, Beschattung oder Bewässerung – nur ein paar Beispiele, was sich inzwischen über Computer steuern lässt, um beispielsweise Sonneneinstrahlung und Temperatur optimal anzupassen.

Interesse?

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Landwirtschaftskammer NRW

Das Versuchszentrum für Gartenbau in Straelen ist federführend für die Versuche im Gartenbau bei der Landwirtschaftskammer NRW. Hier wird intensiv in Gewächshäusern an Themen aus dem Bereich „integrierte umweltschonende Anwendung von Dünger, Wasser und Pflanzenschutzmittel“ gearbeitet. Nach der Verteuerung der Energie in den letzten Jahren rücken vermehrt Versuche zur Energieeinsparung in den Vordergrund.

Vielen Dank, dass wir bei euch den Ausbildungsberuf Gärtner*in mit der Fachrichtung Zierpflanzenbau oder Gemüsebau vorstellen durften.