Schaut euch an, was Daniel in seiner Zeit als Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung erlebt hat.
Wie man den Computer bedient, weiß ich. Die eine oder andere Tastenkombination kenne ich auch. Etwas am PC zu konfigurieren, ist für mich auch kein Problem. Vielleicht habt Ihr schon mal von Java, Phyton und Ruby gehört? Ich weiß, dass das eine Programmiersprache ist. Aber selbst mal programmiert habe ich nicht. Ob sich das nach meiner Station bei der SINC Novation X GmbH in Nettetal und den Einblicken in den Ausbildungsberuf Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung noch erlernt habe, erfahrt in diesem Beitrag.
Mit IT und Computern kenne ich mich schon aus. Mir ist auch bewusst, welche Hardware und Software ich nutze und benötige. Wenn’s aber ans Programmieren geht, wird es schon weniger mit meinem Wissen. Ob ich programmiert habe und welche weiteren Aufgaben in diesem Ausbildungsberuf noch anfallen, lest ihr hier.
Mein erster Tag startete mit einem Kennenlernen des Teams und einem Rundgang durchs Unternehmen. Das war besonders, weil die Produkte, die online in den Verkauf gehen, gleich vor Ort produziert werden. Warum das so ist? Weil bei SINC NOVATION X unter anderem Programme für Unternehmen entwickelt werden, deren Kunden über einen Online-Shop Druckprodukte beauftragen können – beispielsweise personalisierte Gutscheine für den Einkauf in Elektronikmärkten oder Möbelhäusern. Das nennt sich Web-to-Print und passiert automatisiert quasi auf Knopfdruck.
In der hauseigenen Druckerei werden die Gutscheine mit einem entsprechenden Logo und einem Barcode gedruckt. Damit auch der passende Gutschein beim richtigen Kunden ankommt, wird mit Barcodes und QR-Codes gearbeitet. Diese beinhalten oft eine Zahlenfolge. Es gab eine Reklamation, dass sich ein Gutschein nicht einscannen ließ. Den Fehler konnten wir mit wenigen Klicks im System ermitteln.
An meinem zweiten Tag habe ich die Seite kennengelernt, die du nicht zu sehen bekommst, wenn du auf einer Website surfst – das Backend. Das ist der funktionale Teil einer Website oder App. Darin werden wichtige Einstellungen vorgenommen, Schnittstellen zu anderen Programmen hergestellt oder Datenbanken hinterlegt. Das Backend ist ein wesentlicher Arbeitsbereich von Fachinformatikern für Anwendungsentwicklung. Bevor sie programmieren, müssen sie sich Gedanken darüber machen, was nach dem Klick eines Users passiert und wohin dieser ihn führt. Das muss natürlich einer gewissen Logik folgen. In der Entwicklungsphase wird diese logische Abfolge in einem großen Diagramm visualisiert, das ihr euch wie eine Mindmap vorstellen könnt. Dabei wir mit Pfeilen und Wegen gearbeitet.
Wenn ich vor dem PC sitze, erscheinen solche Anwendung oft recht simpel. Jetzt konnte ich einmal sehen, dass hinter der Konzeption schon viel Arbeit steckt und eine Website nur vermeintlich einfach programmiert ist. In Details zur IT-Sicherheit habe ich ebenfalls Einblicke erhalten. Es kommt des Öfteren vor, dass Websites von außen angegriffen werden, um beispielsweise Daten abzugreifen. Wir haben das verhindert, indem wir IP-Adressen gesperrt haben, von denen aus auf die Webseite zugegriffen wurde, um die sensiblen Kundendaten zu schützen.
Endlich auch mal selbst programmieren durfte ich an meinem letzten Tag: meine erste eigene Website. Gut, Hilfe habe ich schon gebraucht, denn durch den Dschungel der Codes habe ich nicht wirklich durchgeblickt. Ich habe mir eine Coding-Seite angeschaut, auf der beispielhafte Befehle bereits vorgeschrieben sind und erklärt wird, was durch diese Befehle erstellt wird. Es hat schon Spaß gemacht, und mein eigenes Ergebnis hat sich schon sehen lassen können, finde ich.
Das ganze Thema ist schon sehr komplex – und ich habe mich gefragt, wie jemand den Überblick behält, wenn er eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung macht. Tatsächlich brauchst du keine Vorkenntnisse für diesen Beruf, haben mir die Kollegen gesagt. Du übernimmst zunächst kleinere Aufgaben und sammelst nach und nach Programmiererfahrungen. Dabei unterstützen dich die Kollegen. Außerdem brauchst du die Bereitschaft, ständig Neues auszuprobieren. Ich habe erfahren, dass einem das in diesem Beruf immer wieder begegnet, weil sich die Branche stetig weiterentwickelt. Ganz aktuell ist natürlich das Thema Künstliche Intelligenz, durch das sich Arbeitsprozesse schneller und effizienter gestalten lassen.
Abschließend haben wir noch zwei Kundenanfragen beantwortet. Es war jeweils nicht möglich, den auf dem Gutschein angegebenen Geldbetrag online oder im Laden einzulösen. Bei der Fehleranalyse brauchte es – auch das gehört zu dem Beruf dazu – Geduld und ein wenig Ausdauer. Die Suche in verschiedenen Datenbanken war knifflig, aber wir konnten den Fehler finden. Tatsächlich tritt dieser in ganz seltenen Fällen auf – und nach unserer Problembehandlung gar nicht mehr.
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Die SINC NOVATION GROUP ist ein Spezialist für Produkte, die Informationen transportieren – sei es über Magnetstreifen, Barcodes, kontaktbasierte oder kontaktlose Systeme oder rein digital. Das Unternehmen bedient Kunden in den Segmenten Einzelhandel, Handel, Banken, Gesundheit, öffentlicher Verkehr oder Telekommunikation.
Vielen Dank, dass wir bei euch den Ausbildungsberuf Fachinformatiker*in für Anwendungsentwicklung kennenlernen und vorstellen durften.