Schaut euch an, was Daniel in seiner Zeit als Medizinischer Fachangestellter erlebt hat.
Beim Jobsurfing ging es für mich in eine Arztpraxis, ohne krank zu sein. Diesmal bin ich nicht als Patient dort gewesen, sondern als Unterstützung im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Nettetal. Ich habe hinter die Kulissen des Ausbildungsberufs Medizinischer Fachangestellter (MFA) geschaut. Einmal die Krankenkassenkarte einlesen oder die Patienten zur Behandlung aufrufen – das würde ich schon gerne machen. Ob es dazu kam und ob mir mein neues Outfit gefallen hat, das lest ihr in meinem Bericht.
Bis jetzt kannte ich die Abläufe in einer Arztpraxis oder einem MVZ nur aus der Sicht eines Patienten. Deshalb bin ich gespannt darauf gewesen, was mich in der Rolle des Helfenden erwartet. Ich weiß, dass ich Blut sehen kann. Das kann sicher nicht schaden. Ihr wollt wissen, welche Arbeiten ich gemacht habe – und ob ich auch im Eingriffsraum dabei sein durfte? Dann lest meinen Bericht.
An meinem ersten Tag bin ich quasi so gestartet wie die Patienten – an der Anmeldung. Dort werden die persönlichen Daten aufgenommen, die bei allen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland auf einer Chipkarte gespeichert sind. Es war total interessant, das einmal aus der anderen Perspektive zu erleben, bei der du dich auf jeden Menschen und seine individuellen Beschwerden neu einlassen musst.
Vorher habe ich schon einen ersten Einblick in die Bereiche erhalten, die Besuchern ansonsten verborgen bleiben. Ein neues Outfit habe ich auch bekommen: einen dunkelgrünen Kasack – so etwas wie das Arbeitsshirt für medizinische Berufe – und eine weiße Hose. Das hat mir schon sehr gut gefallen.
Eine gängige Abkürzung für Medizinische Fachangestellte ist übrigens MFA. Aber das wisst ihr vermutlich schon. Wer als MFA arbeitet, hat abwechslungsreiche Aufgaben. Dazu gehört nicht nur der Kontakt zu den Menschen, die zu einem niedergelassenen Arzt oder – wie in Nettetal – in ein MVZ kommen.
Ich habe meinen zweiten Tag zwar an der Anmeldung begonnen, weil ich mit meinen Erfahrungen vom Vortag schon gut zurechtkam. Nachdem die morgendliche Betriebsamkeit vorbei war, durfte ich in weiteren Bereichen hinter die Kulissen schauen: So ging es für mich ins Arztzimmer. Die Kolleginnen und Ärzte erklärten mir viele medizinische Fachbegriffe, damit ich gut mitarbeiten konnte. Auf die Schnelle konnte ich mir selbstverständlich nicht alles auf einmal merken. Meine Aufgabe war es, während der Behandlung mitzuschreiben, um daraufhin Befunde und Diagnosen in der digitalen Akte festzuhalten. Das erschien leichter, als es tatsächlich ist. An meiner Geschwindigkeit könnte ich noch arbeiten. Wenn es um die Behandlung von Menschen geht, gehört es auch dazu, die Hygienevorschriften und Desinfektionsmaßnahmen strengstens einzuhalten: Immer wieder Händewaschen – das ist ein Ablauf, der für mich schnell zur Routine wurde.
An meinem letzten Tag saß ich wieder an meinem Lieblingsplatz der Anmeldung und habe unter Anleitung die Terminabsprachen koordiniert.
Bei der medizinischen Versorgung durfte ich auch mitmachen: Ich durfte bei einer Kollegin sogar einen Gips anlegen – natürlich unter Anleitung. Das darf eine MFA ebenfalls machen, genauso wie Blut abnehmen oder Medikamente und Injektionen verabreichen. Das Gipsanlegen war nicht allzu schwer. Bis ich das bei echten Patienten machen dürfte, bräuchte ich aber schon noch mehr Routine.
Außerdem assistieren MFA dem Arzt bei ambulanten Eingriffen. Bevor eine Behandlung durchgeführt wird, überprüfen MFA die Räume und legen einzelne Instrumente und Arzneimittel bereit. Das habe ich gemeinsam mit der leitenden MFA Alina gemacht. Bei zwei Eingriffen durfte ich sogar zuschauen. Das war mein Highlight bei meinem Besuch im MVZ. Die ausführliche Erklärung der einzelnen Handgriffe und die Präzision, mit der diese durchgeführt wurden, waren schon beeindruckend.
Alina hat mir noch erklärt, dass das Berufsbild inzwischen sehr modern ist. Früher haben die Ärzte noch sehr viel selbst gemacht. Das hat die Arbeit einer MFA schon eingeschränkt. Heute haben MFA viel mehr Verantwortung für die Gesundheit der Patientinnen und Patienten. Du darfst sehr viel selbst machen. Bürotätigkeit mit Dokumentation für Patientenakten, Abrechnungen mit Krankenkassen und Privatpersonen, Arztbriefe und Überweisungen an Fachärzte oder Kliniken gehören ebenfalls zu den Aufgaben. Das ist ein Grund, warum es nie langweilig wird. Ich kann bestätigen, dass der Job jeden Tag neue Herausforderungen bringt und es immer etwas zu tun gibt. Wenn es einen Therapieerfolg gibt, löst das ein gutes Gefühl aus, und die Patientinnen und Patienten sind für die Unterstützung einfach total dankbar.
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Die Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Nettetal GmbH ist ein Tochterunternehmen des Krankenhauses Nettetal. Die chirurgische und unfallchirurgische Facharztpraxis bietet ein breites Leistungsspektrum ambulanter allgemeinchirurgischer und unfallchirurgischer Versorgung. Ein erfahrenes Fachärzteteam steht Patientinnen und Patienten in allen Fragen der konservativen Behandlung und operativen Therapie zur Verfügung.
Vielen Dank, dass wir bei euch den Ausbildungsberuf Medizinische*r Fachangestellte*r kennenlernen und vorstellen durften.