Immer im Austausch

Als Medienkaufmann /-frau Digital & Print kommuniziert ihr viel und ein breites Aufgabenspektrum

Das Verlagswesen mit allen Facetten kennenlernen

Schaut euch an, was Rieke in ihrer Zeit als Medienkauffrau Digital & Print erlebt hat.

Ein Job mit vielen Facetten

Von Service und Verkauf über Redaktion, Satz und Gestaltung bis hin zur Logistik – wer als Medienkauffrau Digital und Print arbeiten möchte, muss erst einmal verstehen, wie ein Verlag funktioniert und eine Zeitung entsteht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass dieser Ausbildungsberuf so vielfältige Eindrücke liefert. Deshalb war die Zeit im Niederrhein Nachrichten Verlag in Geldern für mich sehr spannend. Lest weiter, wenn ihr erfahren möchtet, was ich bei meinem Besuch erlebt habe.

Kurzer Faktencheck

Ein Beruf im Wandel

Im Niederrhein Nachrichten Verlag habe ich mir alle Abteilungen angeschaut – und zwar in der Reihenfolge, wie auch eine Zeitung entsteht. Ein Blick in die digitale Welt durfte selbstverständlich nicht fehlen. Schließlich gehört der Bereich auch zum Ausbildungsberuf. Hier zeigt sich, dass sich der Job in den vergangenen Jahren stark verändert hat – hin zu digitaler Werbung, die bei Kunden immer mehr gefragt ist

Zum Einstieg habe ich erst einmal im Schnelldurchlauf etwas darüber erfahren, wie das Thema Anzeigen funktioniert. Wie werden sie gewählt, verkauft und in einem Layout gesetzt – darauf habe ich Antworten erhalten. Mir wurde auch der Unterschied zwischen verschiedenen Anzeigentypen erklärt. Ich fand es spannend, dass es von Familien-, Geburts- und Traueranzeigen bis hin zu Werbeanzeigen von Unternehmen fast jeden Typ in einer Zeitung finden kann. Hinzu kommen Prospekte, die einer Zeitung beiliegen könnt. Ihr habt die Beilagen von Elektronikmärkten oder Einzelhandelsketten mit Sicherheit schon einmal gesehen. Daran sind unter anderem Medienkaufleute im Verkauf beteiligt.

Meine Tour durch die einzelnen Abteilungen im Verlag habe ich im Leser- und Kundenservice begonnen. Das ist ein Arbeitsbereich, in dem viel Kommunikation gefragt ist. Dort werden sämtliche Anrufe entgegengenommen – beispielsweise von Lesern, die eine Anfrage haben. Auch Kleinanzeigen werden dort erstellt, deren Inhalte die Kunden häufig telefonisch durchgeben. Das durfte ich mitmachen – und ein paar Daten und Details zur Anzeige am PC eingeben.

Weiter ging’s im Verkauf. Das ist einer der Tätigkeitsschwerpunkte für Medienkaufleute Digital und Print. Sie beraten Kunden in Marketing und Vertrieb über Medienprodukte oder Dienstleistungen. Sie entwickeln beispielsweise Ideen für Anzeigenkampagnen oder stimmen mit Kunden mögliche Präsenzen in Sonderbeilagen ab. Sie sind darüber hinaus an der Gestaltung und Herstellung der Produkte beteiligt und kalkulieren die Kosten. Ein regelmäßiger Austausch mit den Kollegen, aber auch mit den Kunden ist daher sehr wichtig. Die Hintergründe hat mir Luisa erklärt, die im Verlag selbst ihre Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print gemacht hat und mir deshalb viele Fragen beantworten konnte.

Zudem habe ich mir die Satz- und Grafik-Abteilung angesehen. Dort geht es um die Gestaltung von Anzeigen, wenn Kunden dies nicht eigenständig machen möchten oder können, aber auch um Medien, die gar nichts mit einer Zeitung zu tun haben. So werden zum Beispiel auch andere Druckerzeugnisse wie Flyer und Broschüren gestaltet, die durch Kunden beauftragt werden. Am PC haben mir die Kolleginnen und Kollegen gezeigt, wie mit Hilfe verschiedener Programme Kundenwünsche umgesetzt werden können. Es war beeindruckend zu sehen, wie gut man mit solchen Programmen arbeiten kann.

Weil beim Niederrhein Nachrichten Verlag am Standort in Geldern zur Produktion der Zeitung nicht unmittelbar ein Druckhaus angeschlossen ist, haben wir uns noch ein Video darüber angeschaut, wie eine Zeitung überhaupt gedruckt wird. Ich konnte dabei noch ein paar Fragen stellen, die bis dahin nicht beantwortet waren. Obwohl ich längst nicht alles gesehen habe, hat mich mein erster Tag schon fasziniert, denn die Einblicke waren schon sehr umfangreich.

Der zweite Tag begann für mich in der Redaktion, bei der ich mir angeschaut habe, wie das Layout gewählt wird und in der Zeitung die Lücken mit Inhalten gefüllt werden.

Im Anschluss ging es für mich in die Redaktion, wo ich mir angucken durfte, wie das Layout gewählt wird und wie die Zeitung ohne Lücken entsteht. Die Redaktionsmitglieder erhalten nämlich ein Layout, in dem die durch die Medienkaufleute verkauften Anzeigen bereits gesetzt sind. Die Gestaltung der Seiten und auch den Umfang einzelner Artikel müssen sie jeweils darauf anpassen. Sie können in der Print-Ausgabe also nicht immer in dem Ausmaß berichten, wie sie es unter Umständen möchten. Das fand ich schon faszinierend, und bevor ich den Beruf kennengelernt habe, habe ich mir darüber nie so recht Gedanken gemacht.

Von der Redaktion wurde mir auch das Prinzip einer Kollektivseite erklärt. Dabei dreht sich alles um ein festgelegtes Thema, und auch in diesem Umfeld können Kunden ebenfalls Anzeigen schalten. Auch hier gibt es also ein enges Zusammenspiel mit den Medienkaufleuten.

Ich habe mich gefragt, ob sich alles im Verlag und vor dem PC abspielt und ob der Austausch mit Kunden nur am Telefonat stattfindet. Luisa hat mir erklärt, dass es auch Termine vor Ort gibt, eben weil der persönliche Kontakt sehr wichtig ist. Außerdem geht’s regelmäßig rüber in die Logistik. Dort kommen die fertig gedruckten Zeitungen und auch die Prospekte der einzelnen Anzeigenkunden an. Bevor die Prospekte allerdings zur Verteilung in die Zeitungen gelegt wurden, haben wir überprüft, ob bei dem Druck der Prospekte alles gut lief: Sind die Farben korrekt? Gibt es Druckfehler? Sind die Prospekte eingerissen oder haben Eselsohren? – das haben wir überprüft, damit keine Mängelexemplare beim Leser ankommen und der Kunden letztendlich auch ein hochwertiges Produkt erhält.

Verlage wie die Niederrhein Nachrichten kümmern sich inzwischen nicht mehr ausschließlich um Zeitungen und andere Druckerzeugnisse. Sie haben inzwischen hauseigene Online-Marketing-Agenturen und damit darauf reagiert, dass die Welt immer digitaler wird. Ich habe erfahren, dass sich an der Stelle der Ausbildungsberuf gegenüber den vergangenen Jahren deutlich verändert hat.

Ich habe spannende Einblicke in die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen erhalten, die sich um Social Media, Websites und Onlinemarketing dreht. Mitarbeiten durfte ich auch direkt. Ich habe mit einer App eigenständig Beiträge für Instagram erstellt und für den nächsten Tag eingeplant. Außerdem habe ich Bildunterschriften und Zusammenfassungen zu Events erstellt, die im Online-Veranstaltungskalender der Niederrhein Nachrichten erscheinen. Interessant war ein weiteres Tätigkeitsfeld: die Gestaltung von Websites für Kunden. Wir haben uns an einem Beispiel den Ist-Zustand einer Seite angeschaut und überlegt, wie sich das Unternehmen von der bestmöglichen Seite zeigen könnte. Ich habe gelernt, wie wichtig dabei eine ordentliche Gestaltung der Website ist, damit User die Inhalte und Navigation einfach nachvollziehen können.

An meinem letzten Tag habe ich noch einmal einzelne Abteilungen besucht und konnte mein Wissen noch ein wenig vertiefen: Im Verkauf durfte ich einmal ausrechnen, wie sich Preise für Anzeigen gestalten, wenn sich das Format oder die Druckauflage verändern. Ich fand es interessant, wie viele verschiedene Möglichkeiten und somit auch unterschiedliche Konditionen für Kunden zustande kommen können. Die Logistik dagegen habe ich noch aus einer anderen Perspektive kennenlernen dürfen: Dort kommen nicht nur Beilagen von Anzeigenkunden an, sondern nimmt ein Team auch Reklamationen und Beschwerden von Leserinnen und Lesern entgegen. Im Austausch mit den Zustellerinnen und Zustellern werden diese bearbeitet und gemeinsam an einer Lösung erarbeitet. Ähnlich wie im Service, entsteht also auch hier ein enger Kontakt zwischen dem Verlag und den Leserinnen und Lesern.

Zum Abschluss war ich noch bei einer Redaktionssitzung der „MiNa“ dabei. Das ist die Kurzform für „Mitarbeiter-Nachrichten“ und ein Projekt, das von den Auszubildenden im Niederrhein Nachrichten Verlag in verschiedenen Berufen seit ein paar Jahren eigenverantwortlich umgesetzt wird. Medienkaufleute Digital und Print arbeiten hier beispielsweise mit Mediengestaltern zusammen. Sie beginnen jeweils im Sommer damit, eine eigene Zeitung zu planen. Zur Weihnachtsfeier wird diese jährlich im Dezember an die Kolleginnen und Kollegen verteilt. Das Azubi-Team ist dafür zuständig, Ideen zu sammeln, kreativ zu werden, Texte zu erstellen, die Zeitung zu gestalten, Anzeigen zu verkaufen und den Druck zu organisieren. Das spiegelt die Abläufe wider, die ineinandergreifen, wenn eine Print-Ausgabe der Niederrhein Nachrichten entsteht. Ziel des Projekts ist es, dass die Auszubildenden alleine diese Zeitung auf die Beine stellen. Ich fand es super, einmal dazu zu sein, mehr über den aktuellen Stand der Planungen zu erfahren und auch die Ausgaben aus den vergangenen Jahren in den Händen zu halten.

Die drei Tage bei den Niederrhein Nachrichten haben mir einen sehr guten Einblick darin gegeben, wie ein Verlag überhaupt funktioniert. Gleichzeitig habe ich natürlich mehr über den Ausbildungsberuf Medienkauffrau Digital und Print erfahren. Ich habe nicht damit gerechnet, dass dieser Job so vielfältig sein kann – und gerade das hat mir sehr gut gefallen. Die Tour durch die einzelnen Abteilungen war sehr hilfreich, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Die drei Tage in dem Ausbildungsberuf „Medienkauffrau Digital und Print“ haben mir einen sehr guten Einblick in die Tätigkeitsfelder gegeben. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so vielfältig sein kann und gerade das hat mir sehr gut gefallen. Du bist viel im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, hast aber auch die Möglichkeit, in die kreativen Bereiche hineinzuschnuppern. Außerdem sitzt man viel am Computer, und hat trotzdem die Möglichkeit, Termine außerhalb des Verlags wahrzunehmen. Das ist eine abwechslungsreiche Mischung.

Interesse?

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Niederrhein Nachrichten Verlag

Der Niederrhein Nachrichten Verlag ist eine Medienmarke am unteren Niederrhein. Am Hauptstandort in Geldern sowie an den Niederlassungen in Kleve und Alpen-Veen produzieren über 65 Mitarbeitende die Anzeigenzeitung Niederrhein Nachrichten und entwickeln weitere Publikationen, Magazine und Digitale Medien.

Vielen Dank, dass wir bei euch den Ausbildungsberuf Medienkauffrau/-mann Digital & Print kennenlernen und vorstellen durften.